Kinderärztekongress

07. September – 10. September 2022 – Kongress der Kinder- und Jugendmedizin KKJ 2022 in Düsseldorf

Auch in diesem Jahr fand der diesjährige Kongress wieder unter dem Zeichen der Verbundenheit aller Fachgesellschaften im Bereich Kinder- und Jugendmedizin statt. Dies sind die Gesellschaften für Kinder- und Jugendmedizin, DGKJ, das Bündnis für Kinder- und Jugendmedizin, die Kinderradiologie, die Kinderchirurgie, die Sozialpädiatrie und Jugendmedizin, sowie der Berufsverband für Kinderkrankenpflege. Gemeinsam haben sie sich auf das Leitthema „Wachstum und Entwicklung“ für den diesjährigen Kongress verständigt. Der häufig zitierte Satz „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ beschreibt die medizinische Herangehensweise und ist Grundlage für den ganzheitlichen Blick auf Kinder und Jugendliche in ihrem familiären und sozialen Lebenswelten. Laut den einladenden Fachgesellschaften gelingt dies nur in interdisziplinärer und multiprofessioneller Zusammenarbeit.

 Bei der Programmgestaltung wurde daher großen Wert auf interdisziplinären Symposien gelegt. Es sollten Brücken zwischen den Fachdisziplinen gebaut, und Blickwinkel erweitert werden. Aus unserer Sicht ist dies hervorragend gelungen. Los ging der Kongress bereits am 07.09. mit 47 Fortbildungsangeboten und Sitzungen für die Teilnehmer der verschiedenen Fachgruppen. Die umfangreiche Industrieausstellung und alle anwesenden Selbsthilfegruppen und Verbände bauten ihre Stände auf und am 08.09.2022 fand die beeindruckende Eröffnungsveranstaltung für alle Anwesenden im großen Saal statt.

Borussia Dortmund stand „Pate“ denn alle Vertreter der Fachgesellschaften kamen vereint im gemeinsamen Trikot auf die Bühne, angefeuert in der Kabine vom Solosänger des Eröffnungschores: „Zusammen schaffen wir das“. Hier zeigte sich der Spirit des gemeinsamen Ziels zur Verbesserung der Situation von kranken Kindern einzutreten. Danach starteten alle Fachvorträge, Symposien und Sitzungen der nächsten drei Tage. Auch wir durften für AKIK an interessanten Vorträgen, teilweise live oder online am AKIK-Stand teilnehmen.

Gerne haben wir die betreuten Kinder der Teilnehmerinnen mehrfach besucht und mit Malmaterial und Krankenhausposter versorgt. Die Kinder haben die Abwechslung sehr genossen und uns auch in unserem Stand besucht. Wer weiß, vielleicht wächst da ja die nächste Generation Mediziner oder Forscher heran. Wir sind sehr gespannt, denn alle waren einfach wunderbar. Auf Einladung des Veranstalters durften wir zudem am Konzert der Kinderärzte teilnehmen, welches sehr beeindruckend war. Selbstverständlich wurde auch zum Thema Corona miteinander gesprochen. „Die Pandemie und ihre Folgen“ wurde von Frau Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer vorgestellt und u.a. wurde die Familie als wichtige Ressource benannt. Abschließend nahmen wir noch am Vortrag von Prof. Koletzko teil. „Wieviel weniger verträgt die Kindergesundheitsversorgung?“. Mit beeindruckenden, aber auch erschreckenden Erkenntnissen stellte Prof. Koletzko verschiedene Tatsachen vor und fragte sich, wieviel Geld das Leben eines Kindes der Gesellschaft wert ist. Eine hoch ethische Frage, die im Klinikalltag immer wieder auftaucht und entschieden werden muss. Außerdem mahnte er, dass die Ausbildungen von Pädiatern und Krankenpflege sehr wichtig seien, und auch die Forschung / Studien und Medikamente speziell für Kinder und Jugendliche unbedingt beachtet werden müssten. Auch Vorhaltekosten der Fachkliniken sind ein sehr wichtiges Thema, welches die Kindermedizin immer wieder begleitet. Müssen doch Fachleute in einer Klinik für Kinder und Jugendmedizin auch dann ständig verfügbar sein, wenn keine kranken oder verletzten Kinder in die Klinik kommen. Als erklärendes Beispiel dazu wurde die Feuerwehr genannt. Diese ist ebenfalls rund um die Uhr verfügbar, ohne dass es brennt. Niemand stellt in Frage, diese Feuerwachen abzuschaffen, nur weil kein Feuer auftritt. Genauso muss auch für Kinderkliniken entschieden werden, findet AKIK. Mit großer Freude erhielt AKIK die Einladung am Weltkindertag in Berlin dabei zu sein, wenn die Stiftung Kindergesundheit den Kindergesundheitsbericht 2022 in Berlin verstellt.